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Die Linke Rüsselsheim, Presseerklärung vom 14.09.2025:

Linke Rüsselsheim:
Theater erhalten – Kultur für alle sichern

Das Rüsselsheimer Theater ist erneut bedroht. Eine supergroße Koalition aus CDU, SPD, WsR und FDP+ fordert den Magistrat auf, die Sanierung nicht anzugehen. Das ist die nur leicht verschleierte Aufforderung, das Theater zu schließen und dem Verfall oder dem Abriss preiszugeben. Dazu soll ausgerechnet mit den Besitzern des Opel-Altwerks über andere „Veranstaltungsflächen“ geredet werden. Obwohl diese seit Jahren ihre vertraglichen Verpflichtungen nicht einhalten und das Industriedenkmal weiter verfallen lassen.
Angesichts des entsprechenden Beschlusses der Mehrheit der Stadtverordnetenversammlung waren fast alle Kulturpreisträger*innen der letzten Jahrzehnte zurecht alarmiert und richteten einen Appell zur Erhaltung des Theaters als Kulturstätte an Stadtverordnetenversammlung und Öffentlichkeit. Die Linke unterstützt ausdrücklich diesen Appell und die Aktivitäten seiner Träger*innen. 

Das Argument der Schließungsbefürworter*innen, es sei halt kein Geld da, greift zu kurz. Es beruht auf einem verengten Blick auf die Rüsselsheimer Kommunalfinanzen und ignoriert, dass Bund und Länder die Kommunen finanziell ausgehöhlt haben. Tatsächlich erzielten alle Gemeinden und Gemeindeverbände 2024 ein Defizit von 24,8 Mrd Euro, das höchste seit 1990. Und diese fast durchgehenden jährlichen Defizite führten nach Berechnungen des Kommunalpanels der Kreditanstalt für Wiederaufbau inzwischen zu einer Investitionslücke von 215,7 Mrd Euro.

Die Verarmung der Kommunen ist die Kehrseite der explosionsartigen Vermehrung des Reichtums von Wenigen. So besitzt das reichste 1% der Bevölkerung inzwischen gut 35% des gesamten Vermögens, die 50% mit den geringeren Vermögen dagegen ganze 2%, die ärmsten 10% haben nichts als Schulden – Mehrwertsteuer zahlen sie aber „natürlich“ auch.
Und tatsächlich werden trotz aktueller wirtschaftlicher Flaute heutzutage im Jahr mehr als dreimal so viel Werte als Bruttoinlandsprodukt in realer Kaufkraft erarbeitet, wie beim Beginn des Theaterbaus 1965.

Von daher verwundert es, dass die Kommunalpolitiker*innen der regierenden Parteien sich bei ihren Bundes- und Landespolitikern nicht vehement für die Wiedererhebung der Vermögenssteuer zugunsten der Kommunen einsetzen.
Und genauso verwunderlich ist, dass sie nicht ebenso vehement gegen die vorgesehene Aufteilung der 500 Mrd Euro Sonderschulden für Infrastrukturmaßnahmen, begrifflich als „Sondervermögen“ getarnt, ihre Stimme erheben. Gerade mal 100 Mrd Euro, alles gestreckt über 12 Jahre, geht an Länder und Kommunen, 100 an den KTF (Klima- und Transformationsfonds) und 300 behält der Bund, zu großen Teilen für die Kriegstüchtigmachung von Straßen, Brücken, Bahngeleisen, Depots. Militarisierung wird dadurch über dringend notwendige kommunale Investitionen in Soziales, Bildung, Klimaschutz und Kultur gestellt.

Die Linke betont, dass das Theater ein wertvoller zentraler Kulturort für die gesamte Stadtgesellschaft ist, gerade für ältere und behinderte Menschen, die nicht einfach so mal nach Frankfurt, Mainz, Wiesbaden, Darmstadt kommen können, um Kunst und Kultur zu genießen.. Das gleiche gilt für Schulkinder. Und Konzerte im großen Saal auf der großen Bühne sind für Chöre wie Liederkranz/Cantarona/PlanckTON/CaRoKids und ihre "Fans" als Heimspiele wertvolle Ereignisse. Wer das Theater aufgibt, schwächt das kulturelle Leben in Rüsselsheim massiv.

Erfreut sind die Linken über die Lernfähigkeit von OB Burghardt, der sich für ein klares Bekenntnis der Stadt Rüsselsheim zum Theater als Kulturstätte einsetzt. Er hatte bei der ersten großen Auseinandersetzung um den Fortbestand des Theaters 2013 genauso wie der damalige Kulturdezernent Grieser zur Behebung der offenbar bereits damals schwierigen Finanzlage die Schließung des Theaters ins Spiel gebracht. Und bereits damals konnte dies durch vielfältige Stellungnahmen, eine beeindruckende Kundgebung, eine durch die Beschäftigten initiierte Unterschriftensammlung mit fast 30.000 Unterstützer*innen und der dadurch realistischen Aussicht auf einen erfolgreichen Bürgerbegehrentscheid verhindert werden. Auch dieses Mal, so die Linke, wird vieles durch gemeinsames Handeln möglich sein.

Für Rückfragen
Heinz-Jürgen Krug
Dr.-Ludwig-Opel-Str. 59
65428 Rüsselsheim
Tel.: 06142-561445 und 0151-40393016

 

 

   
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